Jedes Scheitern macht gescheiter

Drei gute Gründe, warum Scheitern uns weiterbringen kann

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der Fehler und Misserfolge nicht erwünscht sind und zweite Plätze nichts zählen. Menschen werden an ihren Erfolgen gemessen. Was wirklich zählt, ist der Sieg – und über Niederlagen sprechen wir lieber nicht. Entsprechend hoch ist der Druck: Ich. Darf. Nicht. Scheitern.

Das führt oft auch dazu, dass Menschen grundsätzlich den Mut verlieren, überhaupt etwas zu wagen. Anstatt an sich und ihre Sache zu glauben, sind sie schon vorweg verunsichert: Das klappt doch nie! Doch Scheitern muss nicht per se eine Niederlage sein.

  1. Wir können schließlich stolz auf uns sein, weil wir ins Risiko gegangen sind. Wir haben eine Erfahrung gemacht und so wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die einen Perspektivenwechsel einleiten und Weiterentwicklung ermöglichen. Raus aus der Komfortzone – das war das Scheitern vielleicht schon wert.
  2. Scheiter-Erfahrungen machen uns reifer und reicher. Wir lernen, Misserfolge nachsichtiger zu betrachten und gnädiger mit uns zu sein: Ich habe zwar versagt, aber ich bin kein Versager! Selbstboykottierende Gedanken kommen weniger vor, denn Scheitern ist etwas zutiefst Menschliches.
  3. Wenn wir uns ein potenzielles Versagen erlauben, verliert die Angst vor dem Gefühl des gescheitert seins an Bedrohlichkeit. Wir können uns davon verabschieden, der sozialen Norm zu entsprechen und den vermeintlichen Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden.

Damit Weiterentwicklung möglich ist, gilt es also, ein Scheitern bewusst von Anfang an mit einzukalkulieren. Misserfolge sind damit Teil des Erfolgsprozesses. Erfolg ist kein Zufall, sondern die Konsequenz von Mut, Entscheiden und Handeln. Dabei sind auch Rückschritte möglich. Sie sind Teil jeder menschlichen Veränderung – solang wir uns dafür nicht verurteilen, sondern sie als wertvolle Lernerfahrung annehmen können.